Programmierer*in gesucht – über geschlechtliche Vielfalt reden
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Was ist ein Gender-Sternchen? Die Teilnehmer*innen verstehen anhand einer Stellenanzeige, dass es neben den Geschlechtern männlich und weiblich auch noch nicht-binäre Geschlechter gibt. Sie lernen, warum es wichtig ist alle Geschlechter sichtbar zu machen.
Katja Jessica Jana Woeckner ist trans Frau. Sie lernt in der Grundbildung Lesen und Schreiben. In einem Video erzählt sie von ihren Erfahrungen als trans Frau. Nach dem Video reflektieren die Teilnehmer*innen über Diskriminierungserfahrungen aufgrund der Geschlechtsidentität.
Wir empfehlen diese Methode als Einstieg für die Übung „Mit Social Media für Geschlechtergerechtigkeit“.
Aufgabe 1
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Guck dir in der Übung die Stellen-Anzeige an. Wer wird gesucht?
Weißt du was eine Programmierer*in macht?
Klicke auf das Fragezeichen im Bild um die Antwort zu hören.
Was bedeutet der Stern?
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Was fällt dir bei der Stellen-Anzeige auf?
Was bedeutet der Stern in dem Wort Programmierer*in?
Die Antwort ist:
Viele glauben: Es gibt Frauen. Es gibt Männer.
Aber es gibt viel mehr Geschlechter.
Das wollen wir auch zeigen.
Deshalb schreiben wir zum Beispiel: Programmierer*innen.
Das Sternchen steht für alle Menschen, die sich nicht als Frau oder Mann verstehen.
Solche Menschen nennen sich manchmal nicht-binär oder auf Englisch non-binary.
Binär heißt: es gibt zwei.
Nicht-binär heißt, es gibt mehr als zwei.
Das heißt es gibt mehr als Mann oder Frau.
Im Wort Programmierer*innen stecken also alle Menschen drinnen, egal wie sie sich bezeichnen oder fühlen.
Wie viele Geschlechter gibt es?
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Warum gibt es mehr Geschlechter als Mann oder Frau?
Wir erklären dir, warum Geschlecht sehr vielfältig ist.
Was heißt Geschlechts-Identität?
Viele Menschen sagen:
Weil ich eine Vulva und Brüste habe, bin ich eine Frau.
Weil ich einen Penis habe, bin ich ein Mann.
Aber das stimmt nicht für alle Menschen.
Geschlecht ist auch das, was ich in mir fühle.
Manche Menschen sagen:
Ich bin kein Mann und keine Frau.
Ich bin nicht-binär.
Oder: Ich bin Frau und Mann.
Oder sie sind einmal mehr von dem,
und dann wieder mehr vom anderen.
Ich muss nicht Mann sein.
Ich muss nicht Frau sein.
Geschlecht ist etwas sehr Vielfältiges.
So vielfältig wie jeder Mensch sein kann.
Jeder Mensch weiß am besten, welches Geschlecht am besten zur eigenen Person passt.
Das nennt man Geschlechts-Identität.
Aufgabe 2
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Wir beschäftigen uns jetzt mit der Frage: Wie fühlen sich Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität benachteiligt – oder anderes Wort – diskriminiert werden?
Wir haben gesehen: es gibt Menschen, die sich nicht oder nicht nur als Mann oder als Frau fühlen. Es gibt aber auch Menschen, die sagen: Ich bin eine Frau. Aber andere sagen: Du bist ein Mann. Diese Menschen werden oft aufgrund ihrer Geschlechtsidentität benachteiligt.
Hier kannst du ein Video von einer trans Frau anschauen. Sie heißt Katja Jessica Jana Woeckner. Sie ist also eine Frau, die von sich weiß, dass sie eine Frau ist. Aber bei der Geburt haben die Leute gesagt „Es ist ein Junge“ und die Leute wollten dann immer, dass sie ein Junge oder später ein Mann ist. Obwohl sie von sich wusste, dass sie ein Mädchen ist.
Wichtig ist, dass nicht alle trans Menschen ihren Körper falsch finden und ihn verändern wollen.
Manche trans Menschen, so wie Katja, möchten aber ihren Körper verändern. Zum Beispiel mit Medikamenten oder einer Operation.
Manche trans Menschen mögen ihren Körper aber auch so wie er ist und wollen keine Operation machen oder Medikamente nehmen. Aber sie wollen einen anderen Namen und dass Menschen sie als das Geschlecht behandeln, als das sie sich fühlen. Das heißt zum Beispiel bei einer trans Frau „sie“ sagen, also „Sie hat gesagt“, nicht: „Er hat gesagt“. Oder bei einem trans Mann: „Er hat gesagt.“